Eine Gruppe von acht Personen steht auf einer Bühne. Sie applaudieren und lächeln. Im Hintergrund sind ein Tisch und ein Bildschirm zu sehen. Die Personen tragen unterschiedliche Kleidung, darunter Schuluniformen und legere Outfits. Das Licht ist gedimmt, und die Atmosphäre wirkt festlich.

Terror – ein Bericht. Zweite Aufführung am Donnerstag 12.6.25 um 18.30 im Atrium

Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – der zentrale erste Artikel des Grundgesetzes wurde am vergangenen Mittwoch zu einem spielerischen Ausgangspunkt des Theaterstückes „Terror“ von Ferdinand Schirach. Das Atrium des Gymnasiums Rahlstedt verwandelte sich in einen Gerichtssaal und unter der Leitung von Oliver Arndt loteten die Schüler*innen des 10. Jahrgangs Fragen der Moral und des Gewissens sehr sorgfältig aus.

Klar – Prinzipien sind die Leitplanken unseres Miteinanders, sind der gesellschaftliche Kitt, der unser Leben zusammenhält, ordnet und regelt. Was passiert allerdings in Extremsituationen – wenn der Terror einen zwingt, ohne langwierige Überlegungen und Abwägungen Entscheidungen zu treffen?

Die Spieler*innen des 10. Jahrgangs stellten sich diesen Fragen in dem fiktiven Prozess um einen Bundeswehrpiloten, der gegen seinen Befehl gehandelt hat und eine von Terroristen gekidnappte Maschine zum Absturz bringt, weil diese ansonsten das vollbesetzte Flugzeug in ein bayerisches Fußballstadion abstürzen lassen wollen. 164 erleiden dabei den Tod – vor Gericht wird in dem Dilemma schnell deutlich, dass es keine einfachen Lösungen gibt. Wer darf also „Gott“ spielen, wo ist die Richtschnur unseres gesellschaftlichen Handelns? Ist der Bundeswehrpilot schuldig zu sprechen? Plädoyers des Staatsanwaltes und des Verteidigers zwingen die Zuschauer dazu, genau hinzusehen, nicht nach schnellen Lösungen zu greifen. Auch das menschliche Leid wird durch die berührenden Zeugenaussagen im Gerichtsprozess deutlich. In Filmeinspielungen wird zudem an anderen Fällen und in philosophischen Überlegungen die Komplexität des Falles deutlich.

Als der leitende Richter sich mit den Schöffen zur Beratung zurückzieht, ist der Vorhang auf und alle Fragen offen. Terror – ein nachdenklicher und aktueller Stoff. Die zweite Verhandlung findet am Donnerstag,12.6.25, um 18.30 statt. Wie würdet Ihr entscheiden?

Ein Bericht von Anke Buchholz

Fotos: Johanna Wiesner