Kunst.Kultur.Medien
Zielgruppe/Voraussetzungen:
Du interessierst dich dafür, wie die Dinge gestaltet sind und hast selbst Lust zu gestalten? Hast Ideen, wie künftiges Design und Bauen mit den ökologischen Anforderungen unseres Jahrhunderts vereinbar sind? Du hinterfragst die Dinge? Du philosophierst gerne? Du besuchst gern Museen, Ausstellungen und interessierst dich für gegenwärtige und vergangene Kulturen? Du interessierst dich für Herkunft und Geschichte? Du möchtest dich statt mit Worten auch in Form von Skizzen, Performances, Skulpturen, Fotografien oder Videos ausdrücken? Du fragst dich, welchen Beitrag Kunst und Kultur leisten können, um unser Leben nachhaltig, friedvoll und demokratisch zu gestalten?“ – Dann bist du im Profil Kunst.Kultur.Medien genau richtig. Künstlerischer Ausdruck ist vielmehr abhängig von einer Idee, einer Vision als vom perfekt beherrschten Kunsthandwerk. Spontanität, Mut, Neugier und die Freude am künstlerischen Ausdruck sind entscheidend. Die Medien und Ausdrucksmöglichkeiten, die zum Ziel führen, können äußerst vielfältig sein.
Inhalte:
Im profilgebenden Fach Kunst werden die drei Themen freie Kunst, Architektur und Design bearbeitet. Abgesehen von theoretischen Inputphasen zur Kunstgeschichte oder Analyseverfahren, die selbstverständlich einen hohen Stellenwert einnehmen und auch einen Rahmen geben, ist der Kunstunterricht ganz überwiegend projektorientiert. Insbesondere das Programm „Kunstpioniere“ in Kooperation mit renommierten Ausstellungshäusern in Hamburg ist hier fest verankert. Du forschst zu dem übergeordneten Thema einer Ausstellung individuell an deiner eigenen Fragestellung („ästhetische Forschung“) – und arbeitest in einem von dir individuell gewählten, zu deiner Arbeit passenden Medium. Am Ende steht eine gemeinsame Ausstellung.
Projekthaft wird aber auch zu den Themenbereichen Architektur und Design gearbeitet. So werden Architekturspaziergänge veranstaltet, die du selbst planst und durchführst, Gebäude entworfen oder größere Designprojekte verwirklicht, die im Bau eines Modells oder eines Prototypen und dessen Präsentation münden. Unterstützt wird das projekthafte Lernen durch das profilbegleitende Fach „Projektzeit“, welches den Raum und die Zeit für Kooperationen mit außerschulischen Partnern, Exkursionen zu hamburgischen Museen, Stadtspaziergängen, Fahrten zu UNESCO-Weltkulturerbestätten, aber auch zu den entscheidenden Events der zeitgenössischen Kunst in Deutschland, wie der documenta in Kassel und den Skulpturprojekten in Münster, gibt. Auch eine Fahrt nach Weimar ist hier geplant. Das Fach Projektzeit ist in den Kunststunden enthalten und beinhaltet zwei der sechs ausgewiesenen Stunden. Dies setzt die Bereitschaft voraus, gelegentlich auch am Nachmittag oder am Wochenende aktiv zu sein. Im laufenden Stundenplan sind diese Stunden nicht abgebildet.
Im profilbegleitenden Fach Philosophie soll es darum gehen, was der Mensch ist, welche Verantwortung wir tragen, ob wir alles dürfen, was wir können und was wir wissen können oder hoffen dürfen. – Das kritische Hinterfragen eigener Klischeevorstellungen und Denkmuster hilft auch bei der eigenen künstlerischen Gestaltung und Lösung künftiger Probleme unserer Welt.
Im Fach Geschichte, das auch profilbegleitend ist, soll es u.a. darum gehen, dass Künstler und Kulturschaffende immer auch „Kinder“ ihrer Zeit sind, die in ihren Werken die Geschichte(n) ihrer Vergangenheit verarbeiten. Deshalb ist Kunst immer auch Geschichtskultur und kann auf zeitliche Bedeutungsinhalte hin untersucht werden. Dies gilt für jedes Kunstwerk, Gebäude, für jeden Gegenstand. Oftmals bleiben die wahren Qualitäten, das Verwegene und grundlegend Neuartige sonst verborgen. Zum Beispiel begannen sich erst im 17. Jahrhundert Künstler wie Rembrandt van Rijn von ihren Auftraggebern zu emanzipieren. Auftraggeber, das waren der Staat, die Kirche, Könige oder z.B. einflussreiche und vermögende Bürger. Versteht man diese Verwobenheit – und die Emanzipation hiervon, kann man zu einem viel tieferen Verständnis von Kunst und Kultur gelangen.
Im Seminar werden, neben der Berufs- und Studienorientierung (BOSO), wissenschaftliche Arbeitstechniken erarbeitet. Übungen für Präsentationsleistungen, das Schreiben einer Facharbeit, Visualisierungen und Präsentationen werden eingeübt. Thematisch orientiert sich das Seminarfach an den Inhalten des laufenden Unterrichts, so werden beispielsweise Patenschaften für Gebäude übernommen und architektonische Spaziergänge entwickelt, es entsteht z.B. ein UNESCO-Podcast, der sich mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen beschäftigt, aber auch der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten ist im Seminar fest verankert und setzt auf Projektarbeit: Zu einem übergeordneten geschichtlichen Thema (Regionalgeschichte Hamburgs, eigene Familiengeschichte) arbeitest du für dich oder in Gruppen im Medium deiner Wahl: So entstehen Texte, Podcasts, Videos, Zeichnungen, Kurzgeschichten, Briefe oder künstlerische Darstellungen. Dabei besteht die Möglichkeit, den Wettbewerbsbeitrag für den Geschichtswettbewerb als 5. Abiturprüfung, die sogenannte Besondere Lernleistung (BLL), einzureichen.
Das Ziel der Profilreise wird die Stadt Venedig sein. Immer im Wechsel findet dort die Kunstbiennale und die Architekturbiennale statt. Diese Biennalen gehören zu den wichtigsten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und Architektur weltweit und sind ein echtes Erlebnis. Einmal dort gewesen, möchte man immer wieder dorthin zurück. Darüber hinaus ist diese Stadt wie ein Geschichtsbuch. Venedig ist reich an wunderschönen Kirchen, alten Palästen und Privatsammlungen zeitgenössischer Kunst, wie dem Palazzo Grassi oder dem Peggy Guggenheim Museum. Jeder Winkel und jeder Kanal laden zum Staunen ein.
mögliche Kooperationspartner:
- UNESCO-Welterbestätten und Projektschulen
- Kunstpioniere und Ausstellungshäuser in Hamburg (z.B. Kunsthaus, Kunstverein in Hamburg)
- Hamburgische Museen
- Amt für Denkmalpflege
- Architektenkammer
- Menschen mit künstlerischen Berufen: Architekten, Künstler, Kuratoren, Restauratoren, Stadtplaner…
- Körberstiftung
- Staatsarchiv und Staatsbibliothek
- Verein für Hamburgische Geschichte