
Mord oder Moral?
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Diese Frage muss sich das Publikum stellen. Am Ende des Stücks soll es abstimmen. Alle Darstellerinnen und Darsteller stehen wie ein Statement auf der Bühne. Sie sprechen ihr Plädoyer. Wieder zeigt der Finger auf den Zuschauer. Der Zuschauer muss entscheiden: Auf welcher Seite des Lebens stehst du?
Der Theaterkurs nutzt den Sturm- und Drang Text von Schiller. Er will Fragen in den Vordergrund stellen. Wie schnell wird man vom Träumer zum Täter? Wie leicht kippen Werte, wenn man ungesehen oder ungerecht behandelt wird? Wo endet Moral und wo beginnt Verbrechen?
Es geht um einen Streit zwischen zwei Brüdern. Das passiert im Mittelpunkt der Handlung. Karl ist der Erstgeborene und Thronfolger. Er treibt sich in den Wäldern herum. Franz ist der Zweitgeborene. Er schmiedet eine Intrige um die Thronfolge. Er beeinflusst den Vater so, dass er Enterbung will. Karl schließt sich den Ideen seiner Freunde an. Er gründet eine Räuberbande und schwört Treue. Um sein Erbe zu beschleunigen, will Franz Amalia, Karls Verlobte, zu sich ziehen. Er lässt einen Boten schicken. Der Bericht behauptet fälschlich, Karl sei tot. Und Karls letzter Wille sei, Franz und Amalia zu heiraten. Karl muss Intrigen innerhalb seiner Räuberbande überstehen. Der Vater bricht zusammen. Franz glaubt, er habe gewonnen. Er will Amalia zur Heirat zwingen. Karl kehrt zurück. Er erkennt die Intrigen des Bruders. Dann greift er mit der Räuberbande Sturm an. Was beginnt mit Idealismus endet mit Gewalt oder mit Gerechtigkeit?
Die Räuberbande von Karl hat eine große Gruppe Darstellerinnen und Darsteller. Sie sind rebellisch und unkonventionell. Die Gruppe wird gut in Szene gesetzt. Wenn sie die Bühne stürmt, sich verbündet und zusammenschließt – für Ideale und Rechte – und der Chor spricht eindringlich, dann zieht sie jeden in den Bann.
Beeindruckend ist die Leistung der Gruppe. Vorne steht Karl: überzeugend und innerlich zerrissen. Franz ist intriganter, machtsüchtig und wirkt verrückt. Die einfache Bühnengestaltung ist gelungen. Der Text sitzt gut. Passende Beats und Songtexte helfen beim Szenenwechsel. Es ist beeindruckend, gelungen, anregend und unterhaltsam.
Die Räuber handeln aus Wut über die Zustände. Sie werden zu Verbrechern. Wie verführbar und manipulierbar ist der Mensch? Das ist das große Thema. Es bleibt aktuell. Bis heute.
Ein Bericht von Anja Heiligtag